STRENDA steht für “Standards for Reporting Enzymology Data”. Zum Verständnis der beschriebenen Funktionen von Enzymen ist die Beschreibung der Versuchsanordnung und der experimentellen Ergebnisse unerlässlich. Diese Details werden in der Literatur jedoch nur unzureichend dargestellt. Daher hat die STRENDA-Kommission Standards zur Veröffentlichung von Daten aus der Enzymforschung mit dem Ziel entwickelt, die Qualität experimenteller Daten von Enzymen in der Fachliteratur zu verbessern.
Richtlinien
Für die Entwicklung der STRENDA-Richtlinien wurden im intensiven Austausch mit einer internationalen Gruppe forschender Biochemiker Minimalkriterien definiert, die zur Beschreibung von experimentellen Bedingungen (List Level 1A) und der Forschungsergebnisse (List Level 1B) absolut notwendig sind. Wichtig ist zu betonen, dass STRENDA weder die Nutzung experimenteller Techniken oder Methoden vorschreiben oder gar einschränken noch einen Maßstab zur Qualitätsbeurteilung experimenteller Daten etablieren will. Die Intention von STRENDA ist dafür zu sorgen, dass veröffentlichte Datensätze so vollständig und valide sind, dass eine unabhängige Überprüfung, Bestätigung und Nutzung in Folgeprojekten möglich ist.
STRENDA-Richtlinien von Zeitschriften empfohlen
Derzeit haben bereits mehr als 30 internationale Biochemie-Zeitschriften die STRENDA-Richtlinien in ihre Autorenanleitungen aufgenommen, um Autoren zu unterstützen über ihre Untersuchungsergebnisse von Enzymaktiväten umfassend zu berichten.
Datenbank
STRENDA unterstützt Autoren mit STRENDA DB, einem webbasierten Eingabe- und Datenbanksystem, mit dem Manuskriptdaten, die vor oder während des Publikationsprozesses eingegeben werden, automatisch auf Einhaltung der STRENDA-Richtlinien überprüft werden können.
Verläuft die formale Prüfung der Manuskriptdaten erfolgreich, erhält der Autor eine Faktenübersicht (PDF-Datei), die zusammen mit dem Manuskript bei einer Zeitschrift eingereicht werden kann. Zusätzlich wird jedem Datensatz eine DOI zugewiesen, mit der auf die Daten referenziert und die Nutzung der Daten durch die Autoren verfolgt werden kann.
Die Daten werden in der Datenbank nur dann öffentlich zugänglich, wenn der entsprechende Artikel im Peer-review-Prozess begutachtet und in einer Zeitschrift veröffentlicht wurde.
Kommunikation
Die STRENDA-Kommission ist in ständigem Kontakt mit forschenden Biochemikern weltweit und berichtet und diskutiert ihre Arbeit regelmäßig auf den Beilstein Enzymology Symposien und in wissenschaftlichen Zeitschriften.
Weitere Informationen
Eine ausführliche Beschreibung des STRENDA-Projektes finden sich auf den englisch-sprachigen Projektseiten.