Lernen mit Spass

Wissen entdecken

Kreativität erleben

Die 11. Hessische Schülerakademie für die Mittelstufe fand mit Unterstützung des Beilstein-Instituts vom 24. Juli bis 2. August 2022 auf Burg Fürsteneck statt.

Zehn Tage auf Burg Fürsteneck

Rund 60 Schülerinnen und Schüler im Alter zwischen 12 und 15 Jahren nehmen an der jährlich stattfindenden Mittelstufen- akademie teil. Die Teilnehmer finden sich für zehn Tage in den Schulferien zusammen, um nach dem ganzheitlich ausgerichteten außerschulischen Bildungskonzept auch kursübergreifende Angebote wie Sport und Bewegung neben den Haupt- und Wahlkursen aus verschiedenen Themenbereichen wahrzunehmen.

Im Rahmen eines Gästetages präsentieren die Schülerinnen und Schüler ihr Ergebnisse. So können sich Eltern und Gäste ein Bild vom Akademiealltag machen.

Die Hessische Schülerakademie gibt es mit der Oberstufenakademie seit 2004. Im Jahre 2011 wurde das Angebot um eine Schülerakademie der Mittelstufe ergänzt und seitdem wird diese vom Beilstein-Institut unterstützt.

Die 11. Hessische Schülerakademie für die Mittelstufe fand vom 24. Juli. bis 2. August 2022 statt.

Angeboten wurden fünf Hauptkurse aus den Bereichen Chemie, Mathematik, Physik, Kunst und Kultur und Geisteswissenschaften. Zudem konnte an weiteren fünf Wahlkursen teilgenommen werden. Zur Wahl standen Religionswissenschaften (Weltuntergang von der Bibel bis zur Klimakatastrophe), Musik mit Percussion-Instrumenten, Englische und schottische Kontratänze, kreatives Schreiben und Storytelling sowie Holzverarbeitung und Holzkunst.

 

Lernen mit Spaß auf der Burg

Die 11. Hessische Schülerakademie der MIttelstufe fand wieder in Präsenz statt.

 

Nach einer pandemiebedingten Unterbrechung tastete sich die 11. Hessische Schülerakademie der Mittelstufe wieder in die Normalität zurück und ermöglichte 60 ausgewählten Schülerinnen und Schülern der Klassen 7 bis 9 aus ganz Hessen die erste Woche ihrer Sommerferien vom 24. Juli bis 2. August auf Burg Fürsteneck bei Eiterfeld in der Rhön zu verbringen, um gemeinsam mit viel Spaß Neues zu lernen.

Unter der Gesamtleitung von Professor Maximilian Moll und Dr. Benedikt Weygandt widmeten sich die Schülerinnen und Schüler mit vollem Elan jeweils den Themen der fünf Hauptkursen (Chemie, Physik, Mathematik, Geisteswissenschaften und Kunst & Kultur) sowie der fünf Wahlnebenkursen (Religionswissenschaften, Percussion, Kontratanz, Kreatives Schreiben und Holzarbeiten).

Am Gästetag konnten sich Eltern und geladene Gäste selbst einen Überblick vom beeindruckenden Programm der Akademie, dem Forschergeist und der Kreativität und vor allen Dingen der Entwicklung der Kinder in den vergangenen Tagen verschaffen. Mit großem Erstaunen wurde zur Kenntnis genommen, wie leicht und wieviel Wissen die Teenager innerhalb kurzer Zeit aufnahmen und erfolgreich in Resultate umsetzten. Die Mischung der Themen, die Abwechslung zwischen Ernst und Spaß und die Atmosphäre der Burg boten den Schülerinnen und Schüler die besten Möglichkeiten den Wissensdurst zu stillen.

Die angebotenen Themengebiete boten für alle Interessen Tiefgründiges, Überraschendes, Neues und Aufregendes. Der Chemie-Hauptkurs widmete sich der Chemiegeschichte und näherte sich berühmten Chemikern wie Justus von Liebig, August Kekulé und Amadeo Avogadro und deren Leistungen in der molekularen Beschreibung der Materie. Die Schülerinnen und Schüler klärten die Frage, wie sich chemische Verbindungen im Modell beschreiben lassen und wie sich die Forscher des 18. und 19. Jahrhunderts diesem Problem experimentell genähert haben. Der Physikkurs beschäftigte sich mit einem Traum der Menschheit – dem Fliegen. Grundlage für das Fliegen ist die Aerodynamik, und die ersten Versuche dazu segelten in Form von Papierschwalben aus dem Turmfenster in den Hof. In Experimenten ermittelten die Teenager, welchen Einfluss Kraft, Geschwindigkeit, Druck und Temperatur auf die Flugfähigkeit von Gegenständen haben, und am Windkanal lernten sie, dass Luftwiderstand und Auftrieb die Form von Tragflächen von Flugzeugen prägen.

Um Fakten- und Datenanalyse ging es im Mathematikkurs, der in seiner Forschungsexpedition in den Zahlendschungel auf die Verbreitung alternativer Fakten in der Öffentlichkeit einging und Antworten zu finden suchte, wie man die Stichhaltigkeit dieser Behauptungen testen kann. Die Fragestellung, Auf- und Vorbereitung von Daten bis hin zur statistischen Auswertung und Beantwortung der Eingangsfrage sind der Workflow, den die Schülerinnen und Schüler nutzten, um selbstständig Behauptungen und Strategien der Länder in der Corona-Pandemie zu erforschen und zu evaluieren und Schlussfolgerungen ziehen zu können.

 

Da die Datenanalyse per „Hand“ zeitaufwändig ist, wurde als Hilfsmittel das Jupyter Notebook, ein webbasiertes Tool, verwendet, und die Schülerinnen und Schüler setzten mit der modularen Programmiersprache Python diese Analyse um.

Der Geisteswissenschafts-Kurs setzte den Kontrapunkt zu den naturwissenschaftlichen Kursen und stellte die Frage, welchen gesellschaftlichen Beitrag die Geistes- und Kulturwissenschaften leisten können und sollen und welche Fähigkeiten und Kompetenzen notwendig sind, um Meinungsbildung und Entscheidungsfindung zu ermöglichen und zu kommunizieren. Im Kunst & Kultur-Kurs hingen die Früchte hoch: Das Schülerakademie-Musical stand auf dem Programm. Zuvor setzten sich die Schülerinnen und Schüler mit den vielen Facetten des Musicals auseinander, das aus Musik, Tanz und Schauspiel besteht, zu dessen Erfolg aber auch Autoren, Musiker, Bühnen- und Maskenbildner, Techniker und Regisseure notwendig sind. Der Applaus der Gäste bestätigte den großen Erfolg des Musicals.

In den Nebenkursen ging es nicht weniger spektakulär zu: Der Kurs Religionswissenschaften diskutierte über Apokalypsen, schaute in die Literatur (natürlich auch in die Bibel), fragte nach persönlichen Apokalypsen, aber auch nach Hoffnungsschimmern. Beachtung fanden auch aufgebauschte Katastrophenszenarien und Demagogen, die versuchen, Kapital aus den Ängsten der Menschen zu schlagen.

Im Percussionskurs ging es mit Cajon, Conga und Caixa richtig zur Sache, und die Schülerinnen und Schüler machten die Rhythmen und den Groove von Latin Music, Jazz und eigenen Lieblingsstücken mit den Schlaginstrumenten lebendig. Ein weiterer Kurs blieb bei der musikalischen Begleitung und nutzte sie für die Ausführung von Figuren, Schritttechniken und Strukturen von englischen und schottischen Kontratänzen. Um diese den Gästen möglichst authentisch nahezubringen, zeigten sich die Tänzerinnen und Tänzer in dazu passenden zeitgenössischen Gewändern.

Mentale Kreativität wurde im Kurs Kreatives Schreiben gefordert und gefördert. Aber nicht nur das Selberschreiben stand im Vordergrund, sondern auch die Quelle der Inspiration und die Wirkung des Geschriebenen. Handfest wurde es schließlich im Kurs Holzarbeiten. Vom Baum zum Produkt könnte man den Kursinhalt grob umreißen. Die Theorie wurde schnell in die Praxis umgesetzt, und sowohl in das Material Holz mit seinen vielfältigen Eigenschaften als auch in die Bearbeitungsmöglichkeiten mit Hobel, Säge oder Schleifpapier eingeführt. Am Ende entstanden kleine Werkstücke, die vom Intarsien-Schachbrett bis hin zur Leselampe reichten.

Neu im Akademie-Programm war die freie Projektarbeit. Die Schülerinnen und Schüler erhielten zeitliche und materielle Freiräume, um selbst ein Projekt zu entwerfen und zu vertiefen. Dies reichte von der Gründung musikalischer Duette bis hin zu Chören und umfasste Netzwerkanalysen zu den Beziehungen des Betreuungsteams und Taktikanalysen bei Spielen. Die erste Burgzeitung der Mittelstufen-Akademie wurde sogar gedruckt.

Die erfolgreiche Durchführung der Mittelstufen-Akademie durch das Akademie-Team machte den Schülerinnen und Schülern Appetit auf eine Wiederholung des ungezwungenen und spannenden Lernens und der ungewöhnlichen Gruppenerfahrung auf der mittelalterlichen Burg Fürsteneck im nächsten Jahr.

Die Hessische Schülerakademie wird gefördert von

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