Stiftungsprofessuren
2002–2013

Das Beilstein-Institut förderte Stiftungsprofessuren an der Technischen Universität Dortmund und an der Goethe-Universität Frankfurt am Main.

 

Prof. Frank Schulz
Professor Dr. Frank Schulz: „Dank der Unterstützung durch das Beilstein-Institut konnte ich die Projekte umsetzen, von denen ich als Post-Doc geträumt habe.“

Frank Schulz an der TU Dortmund

Mit Beginn des Wintersemesters 2009/2010 wurde an der Technischen Universität Dortmund die Beilstein-Stiftungsprofessur für Bioorganische Chemie eingerichtet und mit Herrn Frank Schulz besetzt. Dieser vom Beilstein-Institut für vier Jahre geförderte Lehrstuhl ermöglichte ihm, gezielt die Erforschung neuer Strategien zur Synthese und Modifikationen von Naturstoffen voranzutreiben. Ziel war, naturstoffähnliche Verbindungen für die Wirkstoffentwicklung von Antibiotika und Antitumormitteln zu gewinnen.

Der Arbeitskreis der Stiftungsprofessur, 2009 mit zwei Mitarbeitern besetzt, war bis 2013 auf zwölf Mitglieder angewachsen – Post-Docs, Doktoranden, Master- und Bachelor-Studenten. Gemeinsam und unter Leitung von Frank Schulz brachten die Chemiker, Biochemiker und Pharmazeuten erfolgreich ihre Projekte zum Abschluss.

Ebenso ergaben sich über die Technische Universität Dortmund hinaus eine Reihe von wissenschaftlichen Kooperationen, etwa mit dem Max-Planck-Institut für Kohlenforschung in Mülheim an der Ruhr, dem Institut für Organische Chemie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), dem Chemical Genomics Centre in Dortmund und dem Fraunhofer-Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie in Aachen: Auch sie machen noch einmal die Bedeutung der vom Beilstein-Institut eingerichteten Stiftungsprofessur deutlich.

Ursprünglich umfasste die Förderung dieser Stiftungsprofessur einen Zeitraum von zweimal drei Jahren mit einem Volumen von 650.000 Euro je Förderperiode.

Die Zwischenevaluierung im Juli 2012 brachte eine positive Bilanz: Alle geplanten Projektziele wurden erreicht, teilweise sogar übertroffen, und Frank Schulz war es schnell gelungen, sich und seine Forschungstätigkeit in der wissenschaftlichen Community zu etablieren. In diesem Sinne ist auch das vorzeitige Auslaufen der Stiftungsprofessur als Erfolg zu verstehen: Im Oktober 2013 folgte Frank Schulz einem Ruf auf eine ordentliche Professur an der Ruhr-Universität Bochum, wo er seine Forschungen fortführen wird.

Beilstein Computer Centre
Seit zehn Jahren unverzichtbarer Bestandteil der pädagogischen Ausbildung an der Goethe-Universität: das Beilstein Computer Center.

Gisbert Schneider an der Goethe-Universität

Im Jahr 2001 trat das Beilstein-Institut an die Goethe-Universität Frankfurt mit dem Vorschlag heran, einen Lehrstuhl zu stiften, der eine Brückenfunktion zwischen dem damals erweiterten Fachbereich „Chemische und Pharmazeutische Wissenschaften“ und dem damals neuen Fachbereich „Biologie/Informatik“ (einschließlich Bioinformatik) darstellt. Die Forschungsaufgaben für den künftigen Lehrstuhlinhaber waren infolge im interdisziplinären Austausch zwischen Chemie, theoretischer Chemie und Pharmazie als Chemieinformatik verortet. Mit Professor Dr. Gisbert Schneider konnte ein exzellenter Fachvertreter gewonnen werden, der sich mit seiner Arbeitsgruppe von der Wirkstoffforschung an Schmerzrezeptoren bis zur Synthese naturstoffabgeleiteter Bibliotheken einer breiten Palette wichtiger Aufgaben widmete.

Wie bei Stiftungsprofessuren allgemein üblich, war auch die des Beilstein-Instituts auf fünf Jahre befristet. Anstatt die Professur und die mit ihr verbundenen Forschungen auslaufen zu lassen, übernahm die Goethe-Universität sie 2007 aber in Anerkennung dieses wichtigen neuen Forschungsbereichs in den ordentlichen Hochschulbetrieb. Die Professur, die innerhalb kurzer Zeit eine solche Bedeutung erlangt hatte, war auch für Gisbert Schneider selbst eine wichtige Etappe seiner universitären Laufbahn: 2010 folgte er dem Ruf an den Lehrstuhl für Computergestütztes Wirkstoffdesign der ETH Zürich.

In Zusammenhang mit der Errichtung seiner ersten Stiftungsprofessur hat sich das Beilstein-Institut 2003 zudem ein weiteres Mal der Goethe-Universität zugewandt und mit dem „Beilstein Computer Center“ die dortige Infrastruktur bereichert: Am Standort Riedberg verbessert es seither die fachorientierte Ausbildung von Studenten der Chemie- und Bioinformatik.